EKKEHARD GNADLER PHOTOGRAPHIEN

EKKEHARD GNADLER

PHOTOGRAPHIEN


La Palma,

die westlichste der Kanarischen Inseln ist auch als Isla Verde, die grüne Insel bekannt. Die Hauptattraktion der Insel ist die Insel selbst, die Natur, die große landschaftliche Vielfalt von bizarren Vulkankegeln bis zu tropisch-grünen Schluchten, Bergen, Vulkankratern und schwarzen Sandstränden. La Palma ist eine Insel der Ruhe, mit mildem frühlingshaftem Klima. Zurecht wird sie Isla Bonita genannt – die schöne Insel.
Wie ein Edelstein ragt die Insel von der Größe Berlins aus dem Atlantischen Ozean. Läge Schönefeld an seiner Küste, befände sich der Alexanderplatz bereits auf über 2400 Metern Höhe über dem Meer. Dichte Passatwolken umspülen das Inselchen, mit seinen geheimnisvollen Lorbeerwäldern im Norden und den kargen Vulkanlandschaften in der Mitte und im Süden. Ein charakteristisches Bild vom Strom der Passatwolken entsteht an der Cumbre Nueva in einer Höhe von etwa 1450 Metern. Hier wälzen sich die Wolken über Bergkämme und lösen sich auf der Westseite auf. Das Phänomen wird als Cascada de nubes, als Wolkenwasserfall, bezeichnet. Viele hundert Sonnentage im Jahr und die überaus transparente Atmosphäre auf 2350 Metern Höhe bieten ein Eldorado für Sternkieker. Wie Edelsteine funkeln die Sterne am Himmel.

Die Mitte bildet der riesige, im Durchmesser 9 Kilometer breite Vulkankrater der Caldera de Taburiente, der vor etwa 400.000 Jahren durch den Einsturz des gewaltigen Vulkandachs entstanden ist. Die Bruchstücke des ehemaligen Dachs liegen als Felsen auf dem Kratergrund Die Innenwände des zum Nationalpark erklärten Kraters fallen 900 Meter steil ab und sind zum größten Teil mit Pinienwald bewachsen. Im Südwesten oberhalb der größten Stadt Los Llanos de Aridane hat sich beim Ausbruch des Kraters ein Ausfluß gebildet. In dieser tief ausgewaschenen, grünen Schlucht, fließt der Río de las Angustias, im Sommer kaum sichtbar, im Winter wild schäumend zum Meer. Die südliche und entstehungsgeschichlich jüngere Hälfte der Insel zeigt deutlich den vulkanisch Ursprung: regelmäßig geformte Kraterkegel, vielfarbige Ascheberge und erkaltete Lavaströme. Aus Feuer wurde die Insel geboren, und dass sie im Innern nicht völlig erkaltet ist, bewies der jüngste ihrer Vulkane, der Teneguía, als er 1971 ausbrach. Selbst an der Oberfläche des Vulkan Teneguía sind heute noch 30 Jahre nach seinem Ausbruch heiße Stellen zu finden.